Budapest-Der ungarische Präsident Pal Schmitt hat in einem Interview bei der spanischen Zeitung ABC gesagt „Die 150 Jahre Türkenherrschaft erkenne ich als eine positiven Abschluss an“.
Schmitt „Die türkische Herrschaft von 1541-1686 erfinde ich als eine sehr gute Chance für das ungarische Volk. Wäre unser Land nicht von den Türken, sondern von einem anderen Volk beherrscht worden sein, dann hätten sie gewollt, dass wir unsere Sprache und Religion ändern und wir wären assimilliert.“ ( Es wurde nicht dementiert)
150 Jahre lang war Ungarn für die Türken ein strategisch wichtiger Punkt. Es gab Zeiten, da begann das Osmanische Reich an der österreichischen Südgrenze. Bis heute zeugen in ganz Ungarn Bauten davon.
Kanuni Sultan Süleyman eroberte 1541 Budin und es gehörte 145, manche Gebiete auch 160 Jahre lang zum osmanischen Reich.
Imposante türkische Bauten
Türkische Bäder, Brunnen und Moscheen finden sich im ganzen Land. In der südungarischen Stadt Pécs, die auf Deutsch Fünfkirchen heißt und auch ein Zentrum deutscher Kultur in Ungarn ist, steht das am besten erhaltene osmanische Gebetshaus, die Jakovali-Hassan-Moschee. Darin befindet sich heute ein Museum für türkische Kunst und Geschichte. Andere imposante Baudenkmäler sind die Gazi-Kasim-Moschee in Pécs und die Malkocs-Bey-Moschee in Siklós.
Im südungarischen Städtchen Szigetvár wiederum steht die größte erhaltene Osmanen-Festung in Europa. Die dortige katholische St. Rokus-Kirche ist die frühere Ali-Pascha-Moschee, und man sieht es ihr deutlich an. Errichtet wurde sie 1575 vom osmanischen Admiral Ali Pascha, der in der berühmten Seeschlacht von Lepanto 1571 die türkische Flotte in die Niederlage führte.
Szigetvár ist der Ort, wo 1566 bei der Belagerung der Stadt der größte aller Sultane starb, Süleyman der Prächtige. Nicht verwunderlich, dass die Moschee im Inneren der Szigetvárer Festung seinen Namen trägt, dort ist heute eine Osmanen-Ausstellung zu sehen. Im vergangenen Jahr fanden Forscher außerhalb der Stadt den genauen Todesort des Sultans.
Unter der Erde entdeckten sie die Überreste eines Mausoleums, einer Moschee sowie eine kleine Stadt. Es ist die einzige, die die Osmanen je in Europa bauten. Zugänglich ist all das für Touristen vorerst nicht, die Grabungen werden noch einige Jahre in Anspruch nehmen, aber mittelfristig wird hier ein Museum entstehen.( red., ABC, Welt)
Analyse
Ohne die Türken gäbe es keine Ungarn oder ohne die Ungarn vielleicht keine Türken?
Diese Frage stellt sich sehr oft und man hört die wildesten Spekulationen.
Aber erst: Das Bild zeigt den Turul am Budaer Burgpalast. Der Turul ist ein Fabelwesen aus dem ungarischen und türkischen Mythenkreis. Warum steht es in Budapest? Der Vogel hat Ähnlichkeiten mit einem Adler und mit einem Falken (Gerfalke, Falco rusticolus altaicus oder Würgfalke, Falco cherrug). Das Wort Turul kommt aus dem Alttürkischen. Turul am Budaer Burgpalast segen in Budapest sehen. Der Burgpalast (hun Budavári palota) auf dem Burgberg im Burgviertel ist das größte Gebäude Ungarns und eine Sehenswürdigkeit der Hauptstadt Budapest. Es nimmt den gesamten Südteil des Burgbergs ein. Das Gebäude ist auch als Königliche Burg (Királyi Vár) bekannt. Tatsächlich stammt der Begriff „Ungar(n)“ vom Wort „Onogur“ ab, einem der türkischen Stammesoberhäupter aus jener Zeit des ersten Kontaktes der Europäer mit den Ungarn.
Für die allgemeine Verunsicherung haben vor allem die Habsburger schon vor 150 Jahren gesorgt, wohlgemerkt aus staatspolitischen Gründen. Die Osmanen waren hier auch nicht besser, wenn es um das Assimilieren gegangen ist.
In der neueren Geschichte haben die Herren dieser Zeit, die Sowjets, keinen Anlass gehabt, die bewährte Herkunftsideologie zu ändern. Hier möchte ich nur auszugsweise etwas über die Ungarn darstellen, die Einzelheiten sollte man auf ungarischen oder auf englischsprachigen Seiten recherchieren. Die deutschsprachigen Webseiten spiegeln den 150 Jahre alten geistigen Zustand der Habsburger Politik wieder, daher würde ich von dem Besuch dieser Webseiten abraten.
1. Genetik der Ungarn
2. Ungarische Sprache
3. Berichte über Ungarn aus verschiedenen Epochen
Sprachverwandtschaft ohne genetische Verwandtschaft ?
Entgegen der Annahme der 150 Jahre alten Finnougristik haben die Ungarn keine genetische Verbindung zu den Finnen.
Die Gen-Marker Forschung der letzten 15 Jahre hat diesen Beweis geliefert. Die Untersuchungen der ungarischen Akademie, der biologischen Institute der Uni Szeged und ferner die Untersuchungen an mehreren ungarischen, uralischen und zentralasiatischen Populationen im Auftrag des deutsch-finnisch-ungarischen Regierungsabkommens über Wissenschaft und Forschung, haben Gen-Marker Ergebnisse geliefert, wonach die Ungarn keine genetische Verwandtschaft zu den Finn-Ugriern haben.
Die ungarische Bevölkerung, je nach Stammesgebiet, hat eine genetische Verbindung zu den altaischen Völkern. Eine genaue Bestimmung lieferte Prof. Matstito, der bekannte Molekularbiologe aus Japan, die folgendes besagt: Die Ungarn stammen von den Uiguren ab.
Überrascht? Die Finnougristik entstand im 19. Jahrhundert als eine politische Förderung der Habsburger in der „Bach-Kanzler-Zeit“. Vor allem nachdem die Habsburger den ungarischen Freiheitskampf (1848) mit Hilfe des russischen Zaren blutig niedergeschlagen haben, war man bemüht, dem rebellischen Ungarn das altaische Gedächtnis auszulöschen.
Eine Schar von Pseudo-Sprachforschern aus deutschen Landen wurde im politischen Auftrag nach Ungarn geschickt. Eine herausragende Figur war Josef Budenz, geboren 1836 in Deutschland bei Fulda. Andere Persönlichkeiten waren Paul Hunsdorfer und Franz Schedel, der sogar schon mit zehn Jahren die ungarische Sprache erlernte. Es waren noch viele weitere Fleißige am Werk, einige hatten sogar das Diplom eines Astronomen. Auf ungarischer Seite hat sich die katholische Kirche, vor allem die Jesuiten wie Johann Sajnovic und Anton Reguly, für die nordische Identität stark gemacht. Angesehene Politiker der Monarchie waren der Meinung, dass die Finnougristik der Staatsräson besser dienen kann und die Ungaren wurden für alle Mal von ihrer hunnisch-awarischen und türkischen Vergangenheit befreit. Fündig wurde man im XIX. Jahrhundert. Es wurden ca. 300 Wörter mit finnougrischer Herkunft gefunden. Die Methode der Finnougristik war, dass man die beiden Sprachen völlig isoliert von den anderen altaischen Sprachen untersuchte.
Ab sofort gab es nur eine strikte Trennung zwischen den Ural- und Altai-Sprachen. Es wurden monarchistisch-akademische Gesellschaften für Finnougristik gegründet, natürlich mit dem Ehrenvorsitz von Erzherzog Josef von Österreich. Trotzdem gab es mutige Forscher, die unter großen Entbehrungen gegen den Strom der Administration die altaische Herkunft verfolgt haben. Unter ihnen ist der bekannte Turkologe Vámbéry und Sándor Körösi Csoma, der 1836 nach Uiguristan aufbrach, um das „Urland“ der Ungarn zu finden.
Körösi wurde von der englischen Regierung unterstützt, als Gegenleistung hat er in Tibet das erste tibetische Wörterbuch fertiggestellt. Hier in den tibetischen Klöstern fand er viele schriftliche Hinweise auf die Herkunft der Ungarn. Er selbst wurde schwer krank und starb in Tibet ohne jemals Uiguristan zu erreichen. Die türkische und ungarische Sprache haben viele Gemeinsamkeiten. Dies ist nicht nur ein Resultat der osmanischen Belagerung sondern zeugt von einer Verwandtschaft, die weit in der Geschichte zurückliegt, z.B. das Wort „csizma“ (Stiefel).
Sowohl Ungarn als auch Türken waren seit Jahrtausenden Reitervölker, bei denen der Stiefel ein wichtiges Kleidungsstück war. Auch die Menschen dieser Völker hatten viele Gemeinsamkeiten. Als die Ungarn nach Europa einwanderten, wurden sie teilweise als Hunnen, Türken oder Awaren bezeichnet.
Definition: vor 150 Jahren, vor den Habsburgern, war nur die hunnisch-türkische Herkunft bekannt, somit war das uigurische Gen-Marker-Ergebnis nur die Bestätigung eines jahrtausendealten Volksgedächtnisses. Einige Beispiele für finnisch-ungarische Worte sind im Folgenden angeführt. Es sind hauptsächlich Begriffe von Körperteilen, einfache Naturbeschreibungen und Zahlenworte (nur bis vier):
deutsch ungarisch finnisch
eins egy(edj) iksi
zwei kettö kaksi
drei harom kolmi
vier negy(nedj) nelja
Hand kez kate
Fisch hal kala
Wasser viz vete
Blut ver veri
Nach neuesten Untersuchungen enthält die ungarische Sprache mehr als 1500 Wörter „turk“ischen Ursprungs und die Zahl wächst fast täglich.
deutsch ungarisch kasakh uighur
gelb sarga saru serikh
Bart sakal sakal sakal
Apfel alma alma alma
mutig bator batul
klein kicsi kishi kishik
Mensch ember ber ber
Dass sich die Zahlenwörter nur bis vier etwas mit dem Ungarischen gleichen ist auch ein Hinweis für die finnougrischen Stämme, die sich in einem sehr frühen Stadium von der Altai-Familie getrennt haben. Für alle altaischen Sprachen, einschließlich Finnisch und Ungarisch, gilt, dass sie agglutinierend sind. Die Sprachkonstruktion des Ungarischen steht dem Türkischen am nähesten. Für beide gilt, dass sie streng agglutinierend sind und einer ähnlichen strengen Vokalharmonie folgen. Wie in ungarischer Sprache so gibt es auch im Türkischen keine Geschlechter.
Ein Ausschnitt aus dem Werk des Schriftstellers Körmendy mit einem Hinweis auf den Klang der Worte: (http://www.rkk.hu/forras/0003/kormendi.html)
Aussprache: cs=ç (tsch);s=s (sch); ny=(nj); z=s (wie Sarg); gy=dj (wie djam);ty=tj; sz=ß
Köttön, Csorba. Kunmadaras: Ajtos dulo, Berek, Darvas halom, Ecse, Üllo. Kisújszállás: Csegei sziget, Csivag, Daraksa, Gástyás, laponyag, Gyalpár, Kara János, Turgony, Konta, Mirhó, Szoszkoma, Tarján ér, Ürmöshát. Karcag: Bengecseg, Bézi sziget, Botonás, Bócsa,Csobi porong, Csoma ér, Deme sziget, Dusa porong, Ecse zug, Érbuga, Hegyesbori sziget, Hodos fenék, Kargafenék, Katymár hát, Kise porong, Zádor ér, Murza laponyag, Penesziget, Tarattyó út, Tarcsahát, Tíbuchalom, Hogyezug, Karczagtelke, Kargaderék.Tudom, önt máris eszi a mormáncsennyi barbárszép szó olvastán, melyek mindegyike szinte maga az osi Ázsia.
Ungarische Musik und Volkskunst
Mit der Musik ist das Volksliedgut gemeint und nicht die im Westen populären Kunstlieder (z.B. Csardas), die mit der traditionellen, ungarischen Musik nichts zu tun haben. Bartok und Kodaly waren Sammler des ungarischen Liedguts. Bela Bartok, der bekannte Komponist, war auch ein Forscher der ungarischen Musik. Zum Erforschen der Quellen reiste er in die Dörfer der Yürrük nach Anatolien (Türkei), um die bis zu 70 Prozent mit den ungarischen Liedern identischen Bauernlieder festzuhalten.
Die ungarische Volkskunst ist ohne Frage die Fortsetzung der altaisch-türkischen Tradition (Motive, Trachten usw.).
Abschied von Uiguristan
Ganz einfach ist es nicht, die Herkunft der ungarischen Sprache zu klären.
Ein Teil der ungarischen, französischen und anglo-amerikanischen Wissenschaftler weisen auf die sumerische Herkunft vieler Worte hin. Der Einfluss der Hunnen, die die Familie der agglutinierend-turanischen Völker symbolisieren, lässt sich zwischen Europa und Westchina erkennen. Die Uiguren waren wohl der Ursprung der Hunnen, sie wanderten von Mittelasien nach Ost-Turkestan und sind auch das Verbindungselement zu den agglutinierenden Sumerern, die bekanntlich über ein riesiges Reich verfügten. Nach dem Zusammenbruch des Sumererreiches werden wohl die Völker dieses Reiches ostwärts gewandert sein. Unter ihnen waren die Vorfahren der Ungarn.
Es gibt ernstzunehmende Hypothesen, dass Ungarisch, weil es am nähesten zum Sumerischen steht, eine Art Ursprache für alle altaischen Sprachen bildet. Da sie mit Sicherheit im Besitz der Sumer-Kultur waren, wäre es falsch, von primitiven Nomaden zu reden. Später errichteten sie in West-China ca. 800 n.Chr. eine blühende Hochkultur (Turfan) mit dem Manichäertum. Merkwürdigerweise gibt es manchmal Wortgleichheit mit dem Mongolischen, aber nicht mit dem Türkischen und umgekehrt. Einige ungarischen Forscher haben sich angemaßt und behaupten, dass das Türkische vom Ungarischen abstammt. Nun ebenso behaupten die Türken, dass sie die Erzeuger der ungarischen Sprache sind und zwar in Chasarien, wo sich Türken mit Finno-Ugriern vermischten. Chinesische Gesichtsschreiber beschrieben 200 n.Chr. die Hunnen.
Sie berichteten über ihre Lebensweise, Bräuche und Schrift (Runenschrift, eingeritzt in Holz). Genau diese Bräuche verbinden später die ganze weit verbreitete Familie der Hunnen, wie Türken und Ungarn, miteinander. Die Ausdehnung der Hunnen begann von hier aus. Atilla (nicht der germanisierte Attila) war der mächtigste unter den Hunnen-Herrschern. Die Mythologien der Türken und Ungarn leiten ihre Herkunft auf Atillas Söhne zurück.
Leben in Chasarien (Hazar)
Aus chasarischer Zeit gibt es viele Aufzeichnungen, vor allem von arabischen Reisenden und Politikern. Bekannte Persönlichkeiten waren Ibn Fadlan, Ibn-Rusta, Al-Djajhani usw. Die Ungarn werden erst hier näher als Stamm erwähnt. Man nennt sie madjarik, baschkirt baskirt und selten auch hunkar. Wichtig ist zu wissen, dass die den Ungarn am nächsten stehende Turksprachgruppe tschuwasch-baschkierisch ist!! Man erwähnt, dass die madjarik einen Dialekt der Chasaren sprechen und das Chasarische ist anders als das Türkische, jedoch mit diesem auch verwandt. Im neunten Jahrhundert verlassen die madjarischen Stämme, zusammen mit chasarischen Kabaren das Chasarenreich und wandern nach Pannonien. Kaiser Konstatin von Byzanz erwähnt die Ungarn als die Turks, die früher in Chasarien, jetzt in Pannonien lebten.
Madjarisch-kabarische Landteile in Pannonien waren bis 800 n.Chr. schon mehrfach durch Völker türkischen Ursprungs besiedelt worden. Die Hunnen unter Führung von Atilla waren 400 n.Chr. da und die Awaren hatten dort 600 n.Chr. das Awaren-Reich gegründet. Nachdem dieses Reich zusammengebrochen war, verschwand das Volk nicht spurlos, sondern zog sich in den Osten in Richtung der Karpaten zurück. Es waren die Sekler in Erdely (Transsylvanien), die vor der Ankunft der Madjaren-Stämme dort lebten. Sie waren es, die die madjarisch-chasarischen Stämme zur Verstärkung ins Land gerufen haben. Jetzt können wir einen Blick auf die Stämme unter Führung von Almos und dessen Sohn Arpad werfen.
Die Stämme: MAGYAR (madjar), NYEK (njek), KERI, KESZI (kesi), TARJAN (tarkan), KÜRT-GYARMAT , KARI und KASI (JENÖ)
Die Führer: ALMOS, ARPAD, HUBA,TÖHÖTÖM, OND, ELÖD und TAS.
Der Führer der Kabaren war KENDE (Kond). Sicherlich waren weitere kleinere Stämme mit dabei. Die Migration der Völker des Chasarenbundes war noch nicht beendet, weil später noch die Petschegenen und die Bessenen nach Pannonien kamen. Der letzte große Zustrom der Turk-Völker ereignete sich im 13. Jahrhundert mit den Kun oder Kumanen (tatarisch-türkisches Volk). Wie wir sehen, sind alle Stämme und Völker Teil der altaischen Familie und ihre Gesamtheit bildet das ungarische Volk. Die letzten Zuwanderer, die Kumanen, sind immer noch stolz auf ihre Herkunft und pflegen wieder die Kontakte zu Kasachstan, zu ihrer Urheimat. Sie sind unter anderem die Bewohner der bekannten PUSTA! Ihre Tradition ist lebhaft. Ich will damit zeigen, dass die Turk-Verbindung der Ungarn ein Grundelement ist.
Die blutige Staatsgründung
In Chasarien hatten die Stämme oft verschiedene Religionen. Die Integrität des Reiches war wichtiger als die Religion der Völker. So gab es alle erdenklichen Religionen, vom Früh-Christentum, Manichäertum, Islam, bis zum Judentum – bis sich der Chan der Chasaren aus politischen Gründen für die Aufnahme des Judentums entschloss. Die gesamte chasarische Führung wurde konvertiert. Es wird vermutet, dass es einen Aufstand gegeben hat und deshalb die Madjaren und Chasar-Kabaren das Land in Richtung Westen verlassen haben. Unter den Arpads-Stämme gab es Schamanen, Früh-Christen (nestroi), Manichäer und welche mit jüdischem Glauben.
Der ungarische König Aba Samuel (1248) stammt, wie auch der Name schon andeutet, aus dem Geschlecht der zum Judentum konvertierten Chasaren. Almos, der Führer der madjarisch-kabarischen Stämme, wurde noch in Transsylvanien ermordet, der Sohn namens Arpad brachte das Volk in die pannonische Ebene. Nach den bekannten Raubzügen und nach der verlorenen Schlacht in Lechte gab es ein Umdenken in der Führung. Geza, Sohn von Arpad, überließ die Erziehung seines Sohnes Vajk (später Istvan/Stephan) westlichen Herrschern. Er sah ein, dass die Ungarn nur überleben können, wenn sie sich in der Religion anpassen und zum römischen Christentum konvertieren.
Rom hat damals starken Einfluss genossen und verhinderte, dass das deutsche Kaiserreich über die Ungarn herfiel. Rom gab Vajk, dem Sohn von Gezas, im Jahre 1000 n.Chr. die heilige (awarische) Krone und damit begann die Christianisierung Ungarns. Mit Hilfe der deutschen Söldner brach Istvan den Wiederstand im Land. Reliquien und Schriften (wertvolle Runenschriften aus Mittelasien) wurde vernichtet. Die nicht-katholische Priesterschaft wurde ermordet, die widerspenstigen Stammesführer wurden enteignet und gevierteilt. So erging es Koppany dem Kabar, der ebenso gevierteilt wurde, dem der Stammes-Vereinbarung nach rechtmäßig die Macht zustand. Nämlich hätte nach Gesas (Großfürst) Tod nicht dessen Sohn Vajk, sondern der Kabare Koppany die Führung über die Stämme bekommen sollen. Für die blutige Bekehrung, deren Spuren bis zum heutigen Tag die ungarische Gesellschaft spalten (Koppany-Istvan, alte Werte-westliche Werte), wurde Istvan von der römischen Kirche als Stephan der Heilige selig gesprochen. Da Istvans einziger Sohn noch im Kleinkindalter von einem Wildschwein umgebracht wurde, beeilte sich die Kirche auch noch, diesen heilig zu sprechen.
Obwohl Istvan nicht legitim die Macht bekam, wird er mit Recht als Staatsgründer geehrt. Es sieht so aus, dass die Geschichte den Ungarn den blutigen Bruderkampf nicht ersparte, auf der anderen Seite ist Ungarn neben der Türkei das Land der Hunnen-Erbschaft, das sich die nationale Identität, staatliche Integrität und Sprache bewahrt hat.
Nach Istvans Dynastie kam wieder die Koppany-Linie an die Macht und es kehrte Ruhe und Toleranz in das Land ein. Eine Reihe versöhnlicher Könige folgten. Ein Beispiel für das freie Ungarn sehe ich in der Regentschaft des IV. Kun-Laszlo, ein Kumanen König, der von dem römischen und deutschen Einfluss nichts hielt. Er stärkte die Rolle der Kumanen, die im Gegenzug militärisch und politisch die Unabhängigkeit des Landes garantierten.
Im Übrigen wurde der IV. Kun-Laszlo, für seine Toleranz für die alten Werte und die Religionsfreiheit mehrfach von der römischen Kirche exkommuniziert. In dieser Zeit entstanden die schriftlichen Werke von Simon Kezai 1282, einem Hofpriester von Bela des IV., der die Geschichte der Ungarn detailliert niedergeschrieben hat. Weitere schriftliche Werke sind von Anonymus, Mark Kalti (Wiener Bilderchronik). Das Haus Arpad ist im Jahre 1301 ausgestorben. Ein verhängnisvolles Schicksal der ungarischen Geschichte. Es kamen zunächst Herrscher aus dem Hause Anjou, Robert, der das Chaos und den Einfluss Roms wieder einführte. Bis auf eine einzige Ausnahme, Matthias, waren alle Könige auf Ungarns Thron ausländische Herrscher, zum Beispiel die Österreicher. Eine Ausnahme: König Matthias, der nach 1301 ein Ungar war.
Im Übrigen, war der Einfall der Osmanen in Ungarn im 16. Jahrhundert eine nationale Katastrophe. Die Osmanen haben den jungen ungarischen Staat in seinem Fundament erschüttert und für Feinde für viele Jahrhunderte das Bild der bösen Türken geliefert, die das arme Ungarnland verwüstet haben. Später wurde das Thema von den Habsburgern politisiert und zu Hetzzwecken benutzt. König Matthias, der letzte „ungarische“ König, hat die Osmanen noch aufhalten können. Aus strategischen Gründen erlaubte er den Truppen des Sultans, dass sie immer wieder das Ungarnland durchqueren dürften, um auf österreichischem Gebiet zu wirken. Matthias‘ gefährlichere Feinde waren nämlich im Westen.
Nach dem frühen Tod von Matthias, kamen fremde Herrscher auf den Thron der Ungarn und sie wollten sich als Retter des Abendlandes verstehen. Es begann der Krieg gegen die Osmanen, der die Ungarn nicht weiter verschont hat. Die Folge war, dass Ungarn für die nächsten 150 Jahre drei-geteilt wurde. Interessanterweise erblühte die osmanisch-besetzte Zone, Erdely (Sekler), und das Habsburger-Bereich war einem Elend gleich.
Nach der Befreiung Ungarns durch Prinz Eugen kam nicht die Freiheit, sondern die absolute Unterwerfung durch Österreich, die dann so weit ging, dass die ungarische Sprache verboten und Deutsch als Amtssprache eingeführt wurde. In dieser Zeit und später bemühten sich die neuen Herren, deutsche Siedler ins Land zu bringen. Die slawischen Völker wurden auf die Madjaren gehetzt und so herrschte man bis das Fass voll war. Im Jahre 1848 war es so weit und der Freiheitskampf begann. Wie ich schon erwähnt habe, wurden sie niedergeschlagen und der Führer Lajos Kossuth emigrierte samt Begleitung in die Türkei. Übrigens gab es schon vor Kossuth Aufstände, sie haben ebenso in der Türkei Zuflucht gefunden.
Die Türken – wie steht der Ungar zu ihnen?
Mohacs war der Ort, wo die Ungarn 1552 von den Osmanen vernichtend geschlagen wurden. Suleyman, der Eroberer, ist in Ungarn gestorben, hier war auch der Wendepunkt in der osmanischen Geschichte. Mohacs ist Geschichte und Literatur. Den Ungarn war aus der alten turanischen Heimat bekannt, wie verwandte Völker ihren Einflussbereich erweiterten. Niemand käme auf die Idee, den Kumanen was vorzuenthalten, weil ihre tatarisch-kumanischen Brüder in 1242 n. Chr. das ganze Ungarn verwüstet hatten. In Szeklerland gab es eine andere türkische Geschichte wie sonst auf dem Balkan. Ich glaube, dass die Beziehung zu den Türken (auch bezüglich der Geschichte) so gut ist, wie kaum zu einem anderen Land. Fragt man die Sekler oder die Madjaren, wie sie zu Türken stehen – sie werden für die Türken sein.
Einige träumen sogar von einem turanischen Bund, die turanische Gesellschaft hat viele aktive Politiker der Vorkriegszeit hervorgebracht. Aber hier ist der Zug abgefahren. Nach dem Ersten Weltkrieg kam eine gewisse Befreiung, eine Befreiung auch von dem Finnougrismus, aber der Zweite Weltkrieg und die Sowjetische Besatzung setzte wieder die alte Ideologie ins Amt. Die panslawische Politik duldete keine Verbindung zur ohnehin kapitalistischen Türkei. Es kam die lange Zeit der Isolation.
In der Akademie der Wissenschaften saßen die in Moskau ausgebildeten Finnougristen. Nach der Wende (1990), versuchen einige dieser alten Kader vehement ihre alten Dogmas zu verteidigen, aber der Drang nach Wahrheit und nach wahrer Identität ist so groß, dass er weggefegt wird. Das Ergebnis der Gen-Marker-Untersuchung war der erste Schlag gegen diese alte Ideologie, nicht umsonst schrieben die Zeitungen wie von einer Befreiung: „WIR SIND KEINE FINNOUGOREN“ – nach dem Fall des Kommunismus ist auch diese Lüge durch die Wahrheit zu Fall gebracht worden.